Guten Morgen

Liebe Sonne, Lieber Regen, Lieber Wind.

Tagesablauf

 

Ankunft

Wie und wo wir den Tag gestalten, wissen wir oft erst, wenn wir uns morgens treffen. Ein wichtiger Entscheidungsfaktor ist das Wetter: Von wo weht der Wind? Scheint die Sonne? Gibt es Regen? Andere Kriterien können sein: Brauchen wir den Bauwagen als Anlaufstelle? Was passiert gerade so im Wald und am Waldrand – gibt es interessante Beobachtungen oder Anknüpfungspunkte? Wollen die Kinder ein Spiel fortsetzen? Haben wir ein Projekt vor? Die Arbeit im Waldkindergarten ist situationsorientiert.

Immer gleich ist jedoch der Beginn: Um 8.00 Uhr treffen sich Kinder, Eltern und Erzieher am Waldrand und finden sich zum Morgenkreis zusammen. Dann wird gemeinsam das Morgenlied gesungen, woraufhin die Eltern nach Hause oder zur Arbeit fahren und die Kinder mit den Erziehern ihren Weg in den Wald beginnen.

Spiel

Falls es nicht zu wandern oder noch ein Projekt zu beenden gilt, wird einfach frei gespielt. Die Kinder nutzen die vielfältigen Angebote des Waldes, der Spielmaterialien ebenso bietet, wie Verstecke für kleine Räuber, Felder für Landwirte, Wiesen für Pferde oder auch einfach nur ein Moosbett für müde Ritter.

Die Kinder finden sich zu Spielgruppen zusammen, beginnen mit Einzelunternehmungen oder nutzen die Gelegenheit zum Reden mit den ErzieherInnen oder zum Einfach-nur- Schauen.

Werkeln, Basteln und Malen sind andere wichtige Aktivitäten der Freispielzeit. Es ist die Freude an Stoff und Material, an dessen Qualitäten und Bearbeitungs- und Umformungsmöglichkeiten. Als Werkzeug stehen den Kindern Handschaufeln, Raspeln, Bohrer, Schnitzmesser, Muskatnussreiben, Puksägen, Fuchsschwänze, Scheren, Nadeln und Malbretter zur Verfügung. Die Kinder brauchen, abhängig von Alter und Werkzeug, eine intensive Betreuung, lernen jedoch schnell die Grundregeln und können durch eigene Tätigkeit feststellen, dass Werkeln eine „ernste“ Angelegenheit ist, bei der nicht gekaspert wird, sondern mit Lust aber konzentriert gearbeitet.

Der Umgang mit Papier, Pappe, Farben und Kleber und anderen „klassischen“ Bastelmaterialien ist unter den feuchten Witterungsverhältnissen manchmal nicht leicht, aber ein wichtiges Element des kreativen Gestaltens und des Einübens der Feinmotorik, welches von den Kindern auch sehr gerne wahrgenommen wird.

Frühstück

Die Mahlzeit mit der vorangehenden Morgenrunde ist das Zentrum des Tagesablaufs, eine Zeit, in der die Gruppe sich im Ganzen zusammenfindet.

Die frische Luft und die viele Bewegung führen bei den meisten Kindern zu einem hohen Nährstoffbedarf. Im Winter hat ein warmer Tee eine wohltuende Wirkung. Das Essen, das die Kinder von zu Hause mitbringen, ist reichhaltig, vielfältig und vollwertig und wird mit Genuss eingenommen.

Das Frühstück hat eine ruhige, gemütliche Athmosphäre, es wird viel erzählt, immer wieder genüsslich aus der Trinkflasche genuckelt, die Dose mit den Nüssen, die man schon wieder eingepackt hatte, nochmals ausgepackt, weil man doch nochmal Hunger bekommen hat.

Haben die ersten ihre Sachen eingepackt, so versorgen sie Rucksack und Isomatte und fangen an zu spielen, während andere noch gemütlich weiterspeisen. Manchmal sitzt nur noch ein Kind mit einem von den ErzieherInnen auf der Bank, während die anderen Kinder schon seit 10 oder 15 Minuten spielen.

Projektarbeit

Projekte im Waldkindergarten Bienenbüttel e.V. sind etwa das Ernten von Kartoffeln oder Äpfeln und deren Verarbeitung, der Besuch bei der Feuerwehr oder beim Zahnarzt, der kleine eigene Gemüsegarten, der kleine Lehmbackofen und das regelmäßig praktizierte Zubereiten von jahreszeitlich passenden Gerichten. Hinzu kommen eigene Theaterprojekte, der Besuch von Kindertheaterstücken oder Ausflüge anderer Art.

Der Schlaufuchs kommt Der Schlaufuchs ist eine Handpuppe, die den Kindern regelmäßig Zugänge zu spezifischen Themen und Wissenskomplexen bietet. Die Erzählungen und Fragestellungen, die der Schlaufuchs mit den Kindern erörtert, haben einen starken Aufforderungscharakter. Sie bieten für die Kinder eine hohe Motivation, sich – auf der Basis des eigenen Wissens - aktiv mit neuen Inhalten auseinander zu setzen. Die Aktionen der Kinder beruhen dabei auf der Wahrnehmung erlebbarer, durch eigene Aktionen zu entdeckender Sachverhalte. Ein wichtiger Schwerpunkt sind Aspekte, die das Wissen um die Zusammenhänge im Wald und in der Natur vertiefen. Es werden aber auch Fragen und Probleme, die aktuell in der Gruppe vorhanden sind, aufgegriffen. An die Vermittlung neuer Wissenszusammenhänge schließen sich gezielte kreative Aktivitäten zu dem Themengebiet an oder sind darin integriert. Die Inhalte und entstehenden Materialien werden in der Schlaufuchsmappe dokumentiert.

blumen01.jpg